Musik zum Schreiben: meine Lieblingsmusik für Konzentration und Produktivität

Eher mit, oder doch besser ohne? Ist Musik zum Schreiben sinnvoll, oder vielmehr hinderlich?

Darüber, ob man mit oder doch besser ohne Musik schreiben soll, scheiden sich die Geister. Manche schwören darauf, im stillen Kämmerchen zu arbeiten. Andere wiederum brauchen unbedingt etwas im Hintergrund, das ihnen hilft, konzentriert zu sein.

Was aber ist denn eigentlich besser?

Musik zum Schreiben — manchmal gut, manchmal schlecht

Wenn man sich mit Musik in Zusammenhang mit Konzentration und Produktivität beschäftigt, stolpert man früher oder später über den Mozart-Effekt. Dieser soll beweisen, dass klassische Musik — allen voran jene von Mozart — den IQ und das räumliche Vorstellungsvermögen steigern soll. Leider wurde diese Hypothese nie bestätigt.

Manche wiederum behaupten, gewisse Musik schade der Konzentration: Schneller Rhythmus und Sprache lenke zu sehr ab, hindere uns daran, Informationen im Kurzgedächtnis zu behalten und wirke sich störend auf die geistigen Leistungen aus. Andere Studien behaupten, dass es egal sei, welche Musik man hört. Man müsse sie nur mögen.

Und ein weiterer Ansatz ist jene Musik, die auf die Hirnwellen abgestimmt ist, und somit je nach Bedarf unsere Kreativität, Produktivität, Konzentration oder Entspannung fördern soll.

Mag sein, dass an all diesen Studien etwas dran ist. Schlussendlich aber kommst du nicht darum herum, selber herauszufinden, welche Musik dir am meisten hilft — wenn du mit Musik arbeiten kannst. Vielleicht magst du auch lieber die Geräuschkulisse eines Restaurants.

Meine Top-Five für Produktivität und Konzentration

Ich jedenfalls habe festgestellt, dass ich mich besser konzentrieren und effizienter arbeiten kann, wenn irgend etwas im Hintergrund ist. Je nach Stimmung wähle ich dazu eine Geräuschkulisse (www.mynoise.net hat exzellente Geräuschgeneratoren und Lärmblocker), oder je nach Projekt passende Musik.

Nachfolgend findest du fünf meiner Lieblingskünstler, deren Musik auf keiner meiner Schreib-Playlists fehlen darf.

Viel Spass 🙂


Emancipator

«Nevergreen“ vom Album «Safe in the Steep Cliffs“

Emancipator ist der Künstlername von Douglas Appling, einem genialen jungen Künstler aus Portland, Oregon. Sein erstes Album Soon It Will Be Cold Enough hat er im 2006 in Eigenregie veröffentlicht, als er noch Student war. Inzwischen sind fünf weitere Alben gefolgt und tourt mit dem Emancipator Ensemble, einer Live-Band, um die Welt durch Amerika.

Emancipator mag ich, weil …

… ich solche Ambient- und Chill-Out Musik liebe. Die Musik ist auf eine geniale Art unaufgeregt, trotzdem hat sie viel Neues und Spezielles darin: Mein Favorit ist das Album Safe in the Steep Cliffs, in welchem Emancipator verschiedene (ungewöhnliche) Instrumente wie Mandoline, Banjo, aber auch Geigen und Gitarren mit Trip-Hop, Downtempo und Electronic verwebt. Die Musik, die dabei entsteht, ist einfach unbeschreiblich und entführt automatisch in eine andere Welt.

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Erdenstern

«Epilogue“ vom Album «Into the Green“

Erdenstern ist eine deutsche Musikgruppe, die hauptsächlich Instrumentalmusik zur Begleitung von Pen&Paper-Rollenspielen komponiert. 2005 erschien ihr erstes Album Into the Green und seither haben die drei Künstler mehrere thematische Compilations sowie Soundtracks für einzelne Video- und Rollenspiele veröffentlicht.

Erdenstern mag ich, weil …

… sie mit ihrer Musik so viele Settings und Themen abdecken: Musik aus dem Hohen Norden, aus der Wüste oder den tiefen, verwunschenen Wäldern. Sounds zum Thema Krieg, auf hoher See oder passend zu den Genres Horror oder Steampunk. Egal, was ich schreibe, bei Erdenstern werde ich immer fündig und ihre Musik ist eine riesige Inspirationsquelle.

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Ludovico Einaudi

«Night“ vom Album «Elements“

Ludovico Einaudi ist italienischer Komponist und Pianist. Er hat für verschiedene Filme und Filmtrailers die Musik dazu komponiert, mit seinen Werken verschiedene Preise gewonnen und diverse Solo-Alben mit Piano und Orchester aufgenommen. Sein aktuellstes Album ist im 2015 unter dem Namen Elements erschienen.

Ludovico Einaudi mag ich, weil …

… ich ihn zu jeder Zeit hören kann. Seine Musik ist wunderbar komponiert, ruhig und lenkt mich nicht ab. Daher höre ich seine Stücke am liebsten dann, wenn ich Plotte oder sonst in einer Art und Weise meiner Kreativität und Produktivität volle Aufmerksamkeit schenken muss.

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Mike Oldfield

«Supernova“ vom Album «The Songs of Distant Earth“

Mike Oldfield ist ein britischer Musiker und Komponist, bekannt unter anderem mit dem Song Moonlight Shadow. Er vermischt Progressive Rock mit klassischen Elementen, Ambient, New Age, Folk und Electronic. Er hat über zwanzig Alben veröffentlicht, sein berühmtestes erschien 1973 unter dem Namen Tubular Bells.

Mike Oldfield mag ich, weil …

… er einfach ein Gott (an der Gitarre) ist. Zum Schreiben höre ich am liebsten das Album The Songs of Distant Earth, mit dem ich viele Erinnerung an meine Kindheit verbinde. Denn diese Stücke habe ich damals schon immer rauf und runter gespielt, als ich meine Notizhefte vollkritzelte. Ausserdem basiert es auf Arthur C. Clarke’s gleichnamigen Science Fiction Roman — aber nicht nur darum hat Mike Oldfield Heimvorteil. 🙂

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World of Warcraft Soundtrack

«World of Warcraft Soundtrack“ («Vanilla“)

Blizzard zeigt mit diesen Soundtrack, dass Musik für Games mit «richtiger“ Filmmusik durchaus mithalten kann. Das MMORPG World of Warcraft wurde im 2004 veröffentlicht und suchte damals in Sachen Gameplay seinesgleichen. Mittlerweile umfasst das Game bereits fünf Erweiterungen, die Sechste ist für Ende August 2016 geplant.

Den World of Warcraft Soundtrack mag ich, weil …

… ich Stunden, wenn nicht Tage in Azeroth verbracht und Unmengen an Abenteuern erlebt habe. Für meinen Schattenpriester und den Heilschamanen habe ich sogar Tagebuch geführt und all die Begegnungen, Kämpfe und Erlebnisse en detail aufgeschrieben. Mit diesen Tracks verbinde ich viele tolle Erinnerungen und sie motivieren und inspirieren mich immer wieder aufs Neue.

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Hörst du Musik zum Schreiben oder lenkt dich das nur ab? Hast du einen Lieblingskünstler, ohne den du deine Schreibzeit nicht vorstellen kannst? Lass einen Kommentar da, ich bin gespannt! 🙂

4

    Was ich gerne nutze, ist die App „Taomix“ (http://demo.taomix-app.com – gibts für android und apple gleichermaßen): mit ihr kann man einfach und schnell dynamische Soundscapes erstellen, oder einfach nur white/pink/brown… noise hören.
    Ohrstöpsel rein – und schon ist man in der Schreibszene drin: am Strand, mit Lagerfeuer, Zikaden und leichtem Wind 😉 Alles, was du willst.

    Von der Funktion her ist sie ähnlich wie die von dir erwähnte Website mynoise. Für die App braucht man allerdings kein Internet.

    Sehr zu empfehlen!

    (PS: Ich werde für die Werbung hier nicht bezahlt ;P)

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    Oh, vielen Dank für den Tipp – das klingt super, muss ich mir gleich mal ansehen! 🙂

    Ja, der Nachteil an Mynoise ist wirklich, dass das halt nur mit Internet geht – und die App ist nicht so wirklich toll. :/

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    Welche App? Die MyNoise, oder Taomic? ?
    Ich teste jetzt mal die MyNoise-App. Hab gar nicht gesehen, dass es eine gibt…

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    Die MyNoise … aber die ist … naja. Schwierig 🙂

    Antworten

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