Unser Bier-Projekt: Warum und wie wir in einem Jahr sechs Romane schreiben

Ich habe mir Carmen Capiti an Bord geholt, die mit mir ein Schreibjahr bestreiten wird. Zusammen haben wir die Bier-Idee ausgebrütet: Die wahnwitzige Idee, mit 80%-Job, Haushalt und Sozialleben sechs Romane in zwölf Monaten zu schreiben. Wie wir das anstellen wollen und was unsere Ziele genau sind, verraten wir dir in diesem Beitrag.

Wie alles begann – von der Bier-Idee über das Bier-Projekt zum Bier-Produkt

Wir beide kennen uns nun schon ein paar Jahre und unsere Bierabende sind immer ein Garant für aberwitzige und grandiose [sic!] Ideen. Ideen, die mit ein paar Promille super und top motivierend klingen, aber am nächsten Morgen und mit nüchternem Blick dann doch mehr Aufwand bedeuten, als sie im betrunkenen Zustand den Anschein machten.

So begann auch unsere neuste Bier-Idee, die wir an jenem verhängnisvollen Freitagabend auf einem Sofa in einem Co-Workingspace in Zürich ausheckten. Carmens dreimonatiges Schreib-Sabbatical fand gerade sein unbefriedigendes Ende, während Yvonne versuchte, Zeit und Ziele für ihre (inexistente) Schreibkarriere zu finden.

Wir hatten beide unser Arbeitspensum bereits schon länger auf 80% reduziert, um mehr schreiben zu können – aber dennoch fehlte uns beiden ein Ziel. Denn der Haushalt, das Einkaufen, der Kaffee mit Freunden und der Ausflug in den Zoo sind halt greifbarere und einfacher umzusetzende Ziele, als einfach «am Freitag zu schreiben». 

Fehlende Motivation und fehlende Ziele: Eine Lösung musste her

Yvonne haderte mit der Gestaltung ihrer Freizeit: Sollte sie sich lieber auf Illustrationen oder doch aufs Schreiben konzentrieren? Beides nebenher, und dann noch ohne konkrete Ziele, das ging nicht. Beides aber waren Dinge, die sie vertiefen wollte. Deshalb entschied sie, sich ein ganzes Jahr vorerst aufs Schreiben zu konzentrieren. Und damit das auch funktioniert, sollten konkrete Ziele und vor allem Motivation her.

Carmens Sabbatical lässt sich auf einen Satz vereinfachen: Plan trifft Autor, Plan stirbt. Ihr Ziel im Sabbatical war, einen Roman in drei Monaten zu schreiben – von der Planung über den Plot bis zur Endfassung. Das Projekt scheiterte einerseits am Manuskript vom «Maschinentod», dem dritten Teil ihrer Cyberpunk-Reihe, das mehr Zeit in Anspruch nahm, als sie erwartet hatte. Andererseits scheiterte es am fehlenden Druck.

Inspiration: Jacqueline Vellguth mit 12in12

So haben an diesem Abend zwei frustrierte Seelen zueinander gefunden. Yvonne hatte (nicht ganz zufällig) die Zeitschrift «Selfpublisher» mitgebracht, in der Jacqueline Vellguth vom Start ihrer Autorenkarriere erzählte und davon, wie sie zwölf Bücher in zwölf Monaten geschrieben hat.

Tja, und nach ein paar Flaschen Bier erschien uns die Idee, ebenfalls viele Bücher in wenig Monaten zu schreiben, sehr verlockend und als «gar nicht so schwer». Wir waren aber noch nüchtern genug zu merken, dass zwölf Romane in einem Jahr mit 80%-Job vielleicht doch etwas viel wären – und so entschieden wir uns, sechs Manuskripte in zwölf Monaten zu schreiben.

Auf in die Schlacht! Mit einem Plan!

Wie gesagt werden wir also sechs Manuskripte in zwölf Monaten schreiben. Logisch, dass so etwas durchgeplant werden muss. Hier unsere konkreten Ziele im Überblick:

  • Gesamtdurchlaufzeit: 12 Monate
  • Resultat: 6 Romane im Alpha-Status (mehr dazu weiter unten)
  • Durchlaufzeit pro Roman: 3 Monate
  • Romanlänge: min. 50’000 Wörter

Für die 50’000 Wörter haben wir uns entschieden, da dies die Wortanzahl ist, die vom NaNoWriMo vorgegeben ist, und wir für uns somit als Mindestwortzahl für einen Roman definiert haben.

Unser Ziel ist es also, einen Roman in drei Monaten durchzubringen: 

  • 1. Monat für das Plotten und das Schreiben des Exposés
  • 2. Monat zum Schreiben des ersten Entwurfs 
  • 3. Monat zum Überarbeiten bis hin zum Alpha-Status

Die Plotting-Phase überschneidet sich dabei jeweils mit der Überarbeitungsphase des vorhergehenden Romans. Klingt kompliziert? Darum gibt es eine Grafik dazu.

Konkret starten wir am Ersten jedes ungeraden Monats mit dem Schreiben des neuen Romans. Zwei Monate später sollte sich der Roman im Alpha-Status befinden. Das heißt, es wäre möglich, ihn allerersten Testlesern zu übergeben. Es sind somit alle nötigen Szenen vorhanden und sie bilden eine zusammenhängende Geschichte (über deren Qualität dann wohl gestritten werden kann).

Eine Ausnahme bildet Roman 0, sozusagen das Pilotprojekt. Dieser soll am Ende der ersten drei Monate (also Ende Juni 2019) nämlich bereits soweit sein, dass wir ihn auf die Welt loslassen können. Und das werden wir auch tun!

Ab Juli veröffentlichen wir jeden Sonntag ein neues Kapitel dieses ersten Romans auf unseren jeweiligen Blogs und am darauffolgenden Montag auf den Plattformen Sweet und Wattpad. Die Links dazu findet ihr am Ende dieses Artikels. Nach diesen zwölf Monaten wird es dann als erstes darum gehen, diese sechs Romane richtig aufzuhübschen und veröffentlichungsfertig zu machen. Doch dazu gibt es zu einem späteren Zeitpunkt mehr.

Von Whisky und Göttern — was wir schreiben werden

«Die Schwarzen Schriften» heisst die Sammlung von sechs Low-/Dark-Fantasy Romanen von Yvonne, welche alle in derselben fiktiven Welt «Neramor» spielen. Die eher düsteren Romane werden unabhängig voneinander gelesen werden können, sie sind aber lose miteinander verknüpft. Dabei wird der Fokus mehr auf die Figuren und deren Probleme gelegt, als dass es darum geht, mit glänzender Rüstung die Welt vor ihrem Untergang zu retten.

Im ersten Roman begleiten wir den Dieb Tavoran auf der Suche nach einem magischen Dolch, der angeblich die Seelen der Toten in die Körper zurückbringen kann.

Carmen wird sich während der nächsten zwölf Monate mit der Seniorin Glenna Alexander beschäftigen. Sie ist die Protagonistin der zusammenhängenden Urban Fantasy-Serie mit dem Namen »Die Aventüren der Bonnie Bahookie«, die Carmen gerne als ›Dresden Files‹ trifft auf Agatha Christies ›Miss Marple‹ bezeichnet. Glenna – oder Bonnie Bahookie, wie sie früher als Tänzerin auf den Bühnen von Paris genannt wurde – ist eine 117-jährige, sehr rüstige Dame, welche über die magischen Kräfte verfügt, mit der Wahrnehmung anderer Leute zu spielen.

Jeder der Romane verfolgt ein neues Abenteuer von Bonnie irgendwo auf dem Globus. Das Erste mit dem Untertitel »Der Todeshund der Sidhe«, welches ihr ab Juli online lesen könnt, findet in ihrer Heimat Irland statt.

Aussicht: Was du die nächsten Monate erwarten kannst

Was also erwartet dich im nächsten Jahr? Es gibt grundsätzlich zweierlei Dinge, die für dich interessant sein könnten:

Wenn du dich für die jeweiligen Projekte von Yvonne und/oder Carmen interessierst, dann huschst du rüber auf ihre eigenen Webseiten und trägst dich für ihre Newsletter ein. Dann verpasst du auch nicht, wenn die ersten Kapitel der beiden Romane 0 (»Seelensammler« von Yvonne und »Der Todeshund der Sidhe« von Carmen) online gehen.

Hier auf dem Schreibmotte-Blog werden wir dich ebenfalls über das Bier-Projekt auf dem Laufenden halten. Diese Artikel richten sich an Autoren: denn wir werden die Erfahrungen, die wir während dem Projekt machen, aufarbeiten und dir in einer Form präsentieren, die dich selber hoffentlich weiterbringt. Dich erwarten also wöchentliche Artikel zu den Themen:

  • Schreibroutine
  • Worldbuilding
  • Marketing
  • Plotten
  • und mehr! 

Abschluss

Noch einmal kurz und knapp:

  • Während dem Bier-Projekt schreiben wir innerhalb von zwölf Monaten je sechs Romane bis zum Alpha-Status.
  • Ab Juli könnt ihr jeweils den ersten Roman auf unseren Blogs oder bei Sweek und Wattpad wöchentlich nachlesen.
  • Yvonne schreibt mit »Die Schwarzen Schriften« sechs eigenständige Dark-Fantasy Romane mit einem Schuss Horror, die alle in derselben Welt spielen und locker miteinander verwoben sind.
  • Carmen schreibt mit »Die Aventüren der Bonnie Bahookie« eine zusammenhängende Urban Fantasy-Reihe über eine in die Jahre gekommene, magiebegabte Burlesque-Tänzerin.
  • Auf diesem Blog erwarten euch wöchentliche Artikel über das Schreibhandwerk, teilweise mit Bezug auf das Bier-Projekt, teilweise auch nicht.
  • Informationen über die Projekte der beiden erfahrt ihr über ihre eigenen Kanäle.

Wir hoffen, du bist mit dabei!

Wir würden uns freuen, wenn du uns auf unserer Reise begleitest. Wenn du Fragen rund ums Schreiben hast, kannst du sie uns jederzeit per Mail oder hier auf dem Blog stellen. Oder wenn dich ein Thema speziell interessiert, kannst du uns jederzeit darauf hinweisen. Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass wir dazu einen Beitrag schreiben werden. 🙂


Yvonne von Allmen betreibt leidenschaftlich Weltenbau, schreibt Horror und (Low-) Fantasy und konvertiert Unmengen an Grüntee in Texte.

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Carmen Capiti schreibt und liest querbeet im Phantastikgenre, wagt regelmässige Ausflüge in neue Gefilden und tut sich schwer damit, sich kurz zu halten.

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    Hallo liebe Yvonne, hallo Carmen

    ich freue mich auf eure Geschichten ab Juli!

    Grüsse und wie sagt man denn so in eurer Branche: Schreibt gut!

    Dorli von Allmen

    Antworten

    Puh, ich freue mich ja auch auf Juli – denn dann ist der ganze erste „Roman“ schon mal einigermassen durch. 🙂 Ich bin ja schon gespannt, wie dir die Geschichte gefällt!

    Danke für die Motivation!

    Antworten

    Nah, ihr seid ja mutig. Ich werd euch jedenfalls anfeuern.

    Dieses Projekt wird euch weit bringen. Wenn ihr, in so schneller Abfolge die Arbeitsschritte wiederholt, dann macht euch das bestimmt besser.

    Gruss, Niko Herwegh.

    Antworten

    Mutig… verrückt… vermutlich etwas von beidem. Danke fürs Anfeuern, das können wir ganz sicher gebrauchen! 🙂

    Es ist auf jeden Fall ein Ziel, dass wir in diesen Monaten viel lernen, was uns schreibtechnisch weiterbringt. Wir werden sehen!

    Antworten

    Also meine Lernkurve ist jetzt schon spektakulär für meine Verhältnisse – und erstaunlicherweise lerne ich zusätzlich irgendwie noch viel über mich selber …

    Wir werden auf jeden Fall berichten, was dabei rauskommt. Danke für die Unterstützung! 🙂

    Antworten

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